Orden

 

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Zwischen gemeinsamer Lebensordnung und weltlicher Auszeichnung

Der Begriff Orden (lat. ordo) bedeutet Reihe, Ordnung, Rang und bezeichnet eine nach bestimmten Regeln lebende religiöse oder weltliche Gemeinschaft.

Die Anfänge des Ordenslebens liegen im Asketentum der alten Kirche. Nach katholischem Kirchenrecht sind Orden klösterliche Gemeinschaften. Mitglieder legen die Gelübde des Gehorsams, der Armut und der Keuschheit ab, leben unter einem gemeinsamen Oberen und nach einer gemeinsamen Lebensordnung (Regel, Konstitution). Man unterscheidet männliSeite aus dem Bruderschaftsbuchche und weibliche Orden, Priester- und Laienorden.

Ritterorden entstanden im Zuge der Mönchs- und Kanonikerreform sowie der Kreuzzugsbewegung des 11. und 12. Jahrhunderts. In Anlehnung an die Regeln der Zisterzienser und der Regularkanoniker entstanden als bedeutendste der Templerorden, der Johanniterorden (seit 1530 Malteserorden) und der Deutschherrenorden.

Als Muster christlichen Verhaltens, Vermittler zum fernen Gott und Schutz vor den Plagen des Lebens wählten die mittelalterlichen Zusammenschlüsse einen Heiligen zum Schutzpatron.

Seit dem 14. Jahrhundert bildeten sich an den Fürstenhöfen ähnliche Ritterorden. Ihre Bedeutung blieb allerdings territorial beschränkt. Sie waren an einen Souverän als Großmeister (Ordensherr) gebunden und in der Regel zahlenmäßig beschränkt (Hosenbandorden in England 1348, Orden vom Goldenen Vlies in Burgund 1429).

Abb.: Wappen mit Kette zum “Orden vom Horn” des Herzogs Adolph zu Jülich-Berg, Sohn des Ordensstifters Herzog Gerhard II. von Jülich-Berg, um 1476
Bruderschaftsbuch des Hubertusordens, Bayerische Staatsbibliothek, München

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Im Verlaufe der Jahrhunderte wurde der Begriff Orden von der Gemeinschaft auf das Abzeichen dieser Gruppe übertragen.

Der fürstliche Absolutismus des 17. und 18. Jahrhunderts brachte eine Reihe von Jagdorden hervor. Erwähnt seien der "Orden vom Goldenen Hirschen" des Herzogs von Brieg 1672, der "Hubertus-Orden" des Reichsgrafen Franz Anton von Sporck 1695, der "Herzoglich Württembergische Hubertusorden" 1702 sowie der "Orden von der Gültigkeit" des Kurfürsten Clemens-August (Erzbischof von Köln) 1746.

Neben diesen stets einklassigen Orden entstanden militärische Verdienst- und Tapferkeitsorden wie der "Orden des Heiligen Ludwig" in Frankreich 1693 oder der preußische Orden "Pour le Mérite" 1740.

Die Französische Revolution wirkte entscheidend ein auf die Stiftung der Verdienstorden (Légion d'honneur, 1802), der zunehmend mehr Orden dieser Art auch in anderen Ländern folgten.

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